Vereinbarung zwischen den Geschwistern Bachofen über die Erbverteilung des väterlichen Nachlasses: Die vier Töchter des am 29. Januar 1844 71-jährig verstorbenen Caspar Bachofen sen. verkaufen ihre Anteile an Caspar jr., der Anteil der Mutter über 2600 Gulden ist durch Caspar jr. auszuzahlen und Teile des Mobiliars bei Ableben der Mutter der jüngsten Schwester als Pflegerin der Mutter als Eigentum zufallen sollen. Zusätzlich soll jeder Schwester eine Mitgift von 1050 Gulden garantiert werden. Unterzeichnend sind die Witwe, der Erbe, drei Ehemänner der vier Schwestern in Vertretung dieser Erbinnen sowie die jüngste Schwester, offenbar volljährig und unverheiratet.

Transkription von Paul Heusser erhalten und beigelegt.

Das Eherecht vor der Einführung des Zivilgesetzbuches von 1907 entmündigte Ehefrauen und stellte sie unter die Vormundschaft ihrer Ehemänner: Daher unterzeichnen anstelle der drei verheirateten Erbinnen deren Ehemänner. Nur Witwen und volljährige Jungfern (ledige Frauen) konnten für sich selbst unterzeichnen. Minderjährige (vor dem 21. Geburtstag) wurden durch ihre Eltern oder bei deren Fehlen durch einen Vormund vertreten.