Die Erben des Johannes Zollinger-Bodmer erstellen ein Inventar über die Vermögenswerte des Nachlassers zuhanden des Nachlassgerichts.

Fähigkeit zum Lesen der Kurrentschrift

Dass der Ehemann der Tochter Susanna Eggli-Zollinger, der 1896 verstorbene Jakob Eggli-Zollinger, als Nichterbe mit unterschreiben muss, liegt im damaligen Zivilrecht: Das Vermögen seiner Ehefrau fiel automatisch in seine Verfügungsgewalt - sie hatte technisch gesehen während der Ehe kein Eigengut und stand in Abhängigkeit von ihrem Ehemann: Faktisch durfte sie nur über das sog. Haushaltsgeld verfügen, welches ihr in Bargeld ausgehändigt wurde. Erst mit der Eherechtsreform von 1987 wurde die im Zivilgesetzbuch verankerte faktische Vormundschaft der Ehemänner über ihre Gattinnen abgeschafft. Im Alltagsleben spielte diese "Vormundschaft" aber seit den 1960er Jahren keine grosse Rolle mehr (z.B. bei der Verfügung über Einkommen, das die Ehefrau erarbeitete), nur noch in juristischen Beziehungen (z.B. bei Abhebungen vom gemeinsamen Bankkonto verlangte die Bank unabhängig einer hinterlegten Vollmacht häufig eine schriftliche Einzelfallbeauftragung oder beim Abschliessen von Mietverträgen war nur die Unterschrift des Ehemannes zwingend).