davon 0.7 lfm Papierunterlagen

Nachlass von Julius Eggli, übergeben von seinen Töchtern

Julius Eggli-Diener wurde am 12. April 1925 als das mittlere von fünf Kindern des Schmieds und Landwirts Jakob Eggli und dessen Ehefrau Elise geb. Weber geboren. Benannt wurde er nach einem noch lebenden Grossonkel als auch seinem gleichnamigen Onkel - der Name Julius Eggli war in mehreren Generationen vorhanden. Seine Kindheit verbrachte er in der Burg Maur, die sich im Besitz seiner Familie befand, bevor sie sechs Jahre nach dem Tod seines Vaters 1963 an die Gemeinde verkauft wurde. Im Gegensatz zu seinen vier Geschwistern (ein Bruder, drei Schwestern) verliess er Maur nicht. Beruflich trat er nicht in die Fussstapfen seines Vaters, sondern arbeitete ab Oktober 1962 bis zu seiner Pensionierung im April 1990 für die Schifffahrtsgesellschaft Greifensee als Schiffsführer, zuletzt als Kapitän. Auch in den Vereinen war er tätig: So war der musikalische Julius sowohl in der Musikgesellschaft wie auch im Männerchor. Im September 2013 verstarb er im Alter von 88 Jahren.

Der Bestand bildet die private Geschichte der Familie Eggli über mehrere Generationen hinweg ab. Als Hauptbildner des Bestandes sind drei Personen zu bezeichnen: Jakob Eggli-Weber (1889-1957), Jakob Eggli-Bachofen (1825-1910) und Johannes Zollinger (1828-1891). Jakob Eggli-Weber führte die Bestände der Familien seiner Eltern Jakob (1862-1896) und Susanna Eggli-Zollinger beim Tod seines Grossvaters zusammen und erweiterte sie um eigene Teile bis zu seinem eigenen Tod. Was an Julius Eggli als letzten Eigentümer gelangt war, war zunächst im Estrich der Burg Maur gelagert. Nach einer Notiz in den Unterlagen von Paul Heusser aus dem Jahr 1951 war ihm dieser Bestand bereits einmal angeboten worden, wahrscheinlich von Jakob Eggli. Warum er ihn nicht übernommen hatte, ist nicht überliefert. Beim Auszug der Familie nach dem Verkauf der Burg an die Gemeinde Maur im Jahr 1963 wurde der Bestand in die Wohnung von Julius Eggli am Alten Seeweg gebracht, wo das Material bis zu Egglis Tod während 50 Jahren unbeachtet blieb. Bei der Räumung des Hauses nach dem Tod von Julius Egglis 2013 wurde der Bestand wiederentdeckt und den Museen Maur angeboten, weil das Haus im Sommer 2014 abgerissen werden sollte. In der Zwischenzeit hatte der Bestand auch Feuchtigkeitsschäden erlitten. Im Auftrag des Archivs Ortsgeschichte reinigte die Firma Docusave in Seftigen 2016 den Bestand von Schmutz und so weit möglich von Feuchtigkeitsschäden. 1.3 von 2.5 Laufmetern Dokumenten war wegen der Schimmelsporen unrettbar verloren und wurde kassiert. Der erhaltene Teil des Bestandes bildet nun das Privatarchiv 47.

Bücher, Hefte und Einzeldokumente verschiedener Vorfahren von Jakob und Julius Eggli. Erkennbar sind mindestens vier Generationen in beiden Familienlinien der Eggli und der Zollinger: Vier Generationen der Egglis, alle mit dem Vornamen Jakob, sowie der aufgekaufte Nachlass von Johannes Zollinger aus Uessikon, dem Vater von Jakob Eggli-Webers Mutter. Dieser Nachlass lässt sich bis zur Jahrhundertwende 18./19. Jahrhundert mit einer Familie Hirzel verfolgen. Die Einzeldokumente umfassen neben persönlicher Korrespondenz wie Briefen und Notizen auch Rechtsdokumente wie Kaufbriefe, Gerichtsprotokolle und -urteile sowie Unterlagen aus öffentlichen Ämtern, die vor allem Jakob Eggli-Bachofen zuzuordnen sind. Eine Ordnung ist nur teilweise erkennbar: Viele Dokumente wirken ungeordnet, teilweise lassen sie sich jedoch auch bestimmten Personen als Aktenbildner einer Serie zuweisen. Hinzu kommen fünf Bildrahmen mit allgemeinen Trauersprüchen, wahrscheinlich zum Todesfall von Susanna Eggli-Bachofen 1912.

• Braunviehzuchtgenossenschaft Maur (PA 8, es sind Unterlagen aus deren Vorgängerorganisation vorhanden)
• Brunnengenossenschaften
• Robert Gujer (PA 31, Klassenkamerad von Julius Eggli-Diener)
• Bauernpartei Maur (PA 41, Jakob Eggli-Weber war einer der ersten Kassiere und besass Unterlagen aus der Zeit vor dem Einsetzen des Bestandes)
• Hausarchiv Neugut (PA 53, Susanna Eggli-Bachofen wuchs dort auf)
• Schifffahrtsgenossenschaft Greifensee (DOK 25, Jakob Eggli-Weber besass Anteile und Julius Eggli-Diener arbeitete als Schiffsführer für die SGG)
• Die Hausbibliothek ist auf MuseumPRO im Bibliotheksmodul erfasst.