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DOK 91/1.7.43 :: Artikel "McCarthys Niederlage in Maur" in der Zürcher Woche (Einzelstück)

Identifikation
SignaturDOK 91/1.7.43
TitelArtikel "McCarthys Niederlage in Maur" in der Zürcher Woche
Laufzeit
28. Jan 1966
VerzeichnungsstufeEinzelstück
Bilder
Inhalt und innere Ordnung
Form und Inhalt

Artikel von Sebastian Speich über die unlauteren Methoden im Maurmer Wahlkampf zur Sekundarlehrerwahl

SchlagwörterWahlen :: Volksschule :: Politisch motivierte Unterdrückung/Verfolgung
Zugangs- und Benutzungsbestimmungen
Zugangsbestimmungen / Sperrfristöffentlich
SprachenDeutsch
Physische Beschaffenheit und technische Anforderungen

Zeitungspapier

Verwandte Verzeichnungseinheiten
  • DOK 91/1.7.45 (Antwort auf diesen Artikel)
Anmerkungen
Allgemeine Anmerkungen

"McCarthy" war und ist ein Code für Methoden einer Hexenjagd gegen politisch anders Denkende, hauptsächlich aber im Rahmen des "Red Scare", also der Hetze gegen Kommunisten. Ihr Namensgeber, Senator Joseph McCarthy, hatte 1952 bis 1954 in Konkurrenz mit dem bereits seit dem 1. Red Scare bestehende HUAC (House Commitee on Un-American Activities, Komitee des Repräsentantenhauses gegen unamerikanische Angelegenheiten), welchem unter anderen der spätere Vizepräsident und US-Präsident Richard Nixon angehört hatte, durch das von ihm selbst geleitete Gouvernment Operations Commitee mittels Untersuchungen über angeblich kommunistische Beamte in der Bundesregierung terrorisiert. Die Perfidität des Systems McCarthys lag darin, dass Beschuldigte so oder so ins Gefängnis wanderten: Sagten sie nicht aus und beriefen sich auf den 5. Verfassungszusatz (Nichtbelastungspflicht bei Verhören), wurden sie wegen "Missachtung des Kongresses" angeklagt und vom Ankläger (dem Kongress) als Richter zu einer Haftstrafe verurteilt, die nicht revidiert werden konnte. Sagten sie jedoch aus, wurden ihre Aussagen als Geständnisse für entsprechende Strafverfahren verwendet - schliesslich sei bei ihrer Einvernahme ein Anwalt anwesend gewesen. In diese Zeit fiel auch die durch Rechtsbeugungen herbeigeführte Hinrichtung des Ehepaars Rosenberg im Jahr 1953. In einer posthumen Veröffentlichung gestand sogar Ex-Präsident Nixon, dass die Hinrichtung der Rosenbergs durch Beweismanipulationen zustande kam. Die Methoden hatten infolgedessen Züge der stalinistischen Säuberungen der 1930er Jahre. Erst durch eine Reihe der Sendung "See it now" auf CBS wurde McCarthy demontiert (man sagt sogar, dass sich McCarthy durch seine Antwortsendung selbst demontierte, ähnlich wie Nixon 1960 die Präsidentschaft an Kennedy verlor: Sie gingen von Zuhörern, nicht von Zuschauern als Adressaten aus) und sein Einfluss gebrochen. Der Senat setzte eine Untersuchung gegen ihn ein, deren Befund ihn selbst wegen Missachtung des Kongresses sowie Beleidigung des Untersuchungsvorsitzenden schuldig sprach - McCarthy musste seine Kommissionseinsitze abgeben und starb drei Jahre später an einer Leberzirrhose. Die als 2. Red Scare bekannt gewordene Hexenjagd führte unter anderem auch in Hollywood zu Berufsverboten. Erst im Verlauf der 1960er Jahre verschob sich der Fokus durch die Verschiebung des Hassobjekts des politischen Mainstreams in den USA auf die Bürgerrechtsbewegung um Martin Luther King von den "klassischen" Kommunisten weg. Das HUAC, von Präsident Truman selbst wegen ihrer Methoden als "unamerikanischste Angelegenheit in Amerika" bezeichnet, selbst löste sich erst 1975 auf. Das GOC existiert noch heute, heisst aber inzwischen anders.

Verzeichnungskontrolle
Erstellt2022-02-22 16:45:00 / bzimmermann
Aktualisiert2023-05-09 15:22:39 / bzimmermann  
Permalink