Godi Leiser, Im Spycher 7, 8124 Maur

Gottfried Paul, gerufen "Godi", Leiser wurde am 19. März 1920 in St. Gallen geboren. 1940 wurde er in den Aktivdienst eingezogen. Nach einer Bankkauflehre begann er aufgrund seiner bereits lange bekannten zeichnerischen Fähigkeiten eine Ausbildung zum Grafiker. Die Kombination dieser beiden Ausbildungen brachte ihm 1963 den Auftrag seines Lebens ein: Bis 1987 zeichnete er für die beauftragte Werbeagentur die Grafiken für das Werbematerial des Schweizerischen Bankvereins, wofür er sowohl durch das ganze Land als auch ins Ausland nach Luxemburg, Chicago und Tokio reiste. 1967 zog er mit seiner Familie - Ehefrau Catharina (gerufen "Iet") und die drei Kinder Anna, Jan und Piet - aus Zürich in die Vorortgemeinde Maur. Zunächst war die Familie noch auf der Forch wohnhaft, später nach dem Neubau eines Hauses am südlichen Ortsrand von Maur. Sein Atelier in Zürich gab er auf, als in Maur der Neubau der Burgscheune 1975 fertiggestellt wurde und er dort, nur wenige hundert Meter von seinem Wohnhaus entfernt, ein neues Atelier einrichten konnte. In seiner neuen Heimat war er insbesondere im Bereich Kultur engagiert: Bis zu seinem Tode engagierte er sich für den Museumsbetrieb, der seit 1963 von Werner Suter aufgebaut worden war, als auch für die vom Primarlehrer initiierten Schutzprojekte für das Ortsbild. Letztere unterstützte er vor allem mit seiner Expertise aus der Werbebranche, erstere nach längerer Überredung durch Werner Suter mit mehreren, ab 1991 eingegangenen Schenkungen von Grafiken aus seiner beruflichen und privaten Tätigkeit an den späteren Verein Museen Maur. Diesen Verein unterstützte er als Museumsaufsicht, solange es seine in den letzten Jahren nachlassenden Kräfte zuliessen. Am 23. November 2009 verstarb Godi Leiser im Alters- und Pflegeheim im Ortsteil Aesch.

Der Bestand wurde vom Kuratorium aus den Schubladen in Godi Leisers Wohnhaus gezogen: In einer Zuschaltung per Telefon aus dem Alters- und Pflegeheim wies der Donator zwei Monate vor seinem Tod die Vertreter der Museen Maur zu den Unterlagen, die nunmehr das Privatarchiv Nummer 56 bilden. Sie lagen danach bis zur Erfassung 2019 unbearbeitet in einem Schuber im Archiv Ortsgeschichte. Während der Vorbereitung für die Jubiläumsausstellung zum 100. Geburtstag wurde der Bestand aufgearbeitet und erfasst.

Die Dokumente befanden sich ungeordnet in einem Schuber und stellen eine kleine Auswahl aus der Korrespondenz des Grafikers mit seinem Auftraggeber, dem Schweizerischen Bankverein (heute: UBS), dar.

• Der grösste Teil des Nachlasses von Godi Leiser befindet sich im Stadtarchiv Zürich (Spezialarchiv VII.360)
• Bestand GRA-L in der Kunstsammlung der Museen Maur