evtl. Urs Abt, Maur (Präsident zum Zeitpunkt des Unterlagenabbruchs)

Die Vereinigung "Pro Maur" bildete sich im Oktober 1979 um Martin Liechti (1938-2020) als Arbeitsgruppe vor dem Hintergrund eines Friedhofsprojekts. Sie war von Anfang an politisch orientiert, verstand sich jedoch nicht als eigentliche Partei. Vielmehr organisierte sie sich überparteilich als Organisation zur Beschaffung von Mehrheiten. Die Gruppe verstand sich nicht einer der klassischen politischen Richtungen zugehörig. Entstanden vor dem Hintergrund der aufkommenden ökologischen Bewegung (im Januar 1980 wurde in Westdeutschland die Grüne Partei gegründet, in der Schweiz entstanden seit den 1970er Jahren in der Romandie kantonale grüne Parteien) galt der erste Fokus von "Pro Maur" der Umweltpolitik: dem Greifenseeschutz in Form der Zonenplanung und dem öffentlichen Bauwesen. Das Umweltthema blieb zwar immer präsent, die Ziele weiteten sich jedoch unter dem Begriff "lebenswertes Dorf" aus. Von dem in den Medien immer wieder verbreiteten Bild der grünen Parteien als Ansammlungen von alternativen 68ern und Hippies grenzte sich Pro Maur ab. So kamen auch verkehrsplanerische Punkte wie die Busverbindungen und der Fluglärm (mit Bezug zu Dübendorf, nicht Kloten), denkmalschützerische Aspekte in der Ortsbildplanung oder der Sozialbereich (Jugendhaus) hinzu. Bei Wahlen aktiv wurde Pro Maur ab 1985, als sie für jedes der Gemeindegremien mindestens einen - meist parteilosen - Kandidaten aufstellte und explizite Wahlempfehlungen aussprach. Einen politischen Erfolg konnte sie verzeichnen, als sich mit Peter Niederhäuser 1985 erstmals ein Kandidat ohne Zugehörigkeit zu einer klassischen Partei und ohne Unterstützung der beiden einflussreichsten Parteien SVP und FDP bei einer Wahl in den fünfköpfigen Gemeinderat durchsetzen konnte. Pro Maur zeigte im Verlauf der 1990er Jahre durch Veränderungen in der politischen Landschaft sukzessive Auflösungserscheinungen und löste sich an der Vereinsversammlung vom 25. Januar 2000 auf - ihre politisch aktiven Mitglieder verteilten sich auf die verschiedenen Parteien.

Der Bestand ist von mehreren Aktenbildnern aufgebaut worden. Nachweisbar sind die Präsidenten bis 1997 sowie Florian Eidenbenz, dessen Funktion noch nicht geklärt ist. Die Akten wurden meistens jahrgangsweise abgelegt.

Präsidenten

• 1979-1987: Martin Liechti (1938-2020)
• 1987-1991: Christian Brunner
• 1992-1994: Martin Stäubli
• 1995-2000: Urs Abt (194x-2022)

• Zeitungsartikel aus Maurmer Post und Tagi und Kopien von Artikeln
• Broschüren zu Gemeindeversammlungen
• Sitzungsnotizen & Korrespondenz der jeweiligen Präsidenten
• Protokolle von Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen
• Propagandamaterial
• Exemplare von Gesetzen und Verordnungen
• Kontaktadressen Dorfvereine mit Präsidentensitzungsprotokollen
• Unterlagen von Gemeindeversammlungen
• Rechtsverfahren um Abriss Zürichstrasse 1/3 bzw. Mühlestrasse 2