Reformiertes Kirchgemeindearchiv Maur

Die besagte Familie Zollinger war häufig mit David Herrliberger in dessen Amtszeit als Gerichtsherr in Streit geraten. Nach der plötzlichen Verkaufsofferte für die Burg Maur und dem damit verbundenen Wegzug Herrlibergers zurück nach Zürich im Jahr 1775 kaufte die Hans Jakob Zollinger (*12.4.1735) , der damals noch in Uessikon ansässig war und dessen Vater Heinrich die Funktion als Untervogt bekleidet hatte - Uessikon gehörte nicht zur Gerichtsherrschaft, sondern unterstand direkt dem Landvogt in Greifensee - die Burg und zog nach Maur um. Der Käufer hatte aber keinerlei Interesse an Herrlibergers Gerichtsherrschaft, die er für die grosse Summe von 2000 Gulden der Regierung des Standes Zürich verkaufte. Diese hatte schon lange versucht, das Gebiet der Gerichtsherrschaft unter die direkte Verwaltung des Landvogts zu stellen, war aber an Herrlibergers Ansprüchen gescheitert. Das Legat wurde nach dem frühen Tode von Hans Jakob Zollinger III (1780-1816) eingerichtet. Dieser Hans Jakob Zollinger war der Enkel des Burgkäufers und Sohn des weiterhin lebenden früheren Gemeindepräsidenten Hans Jakob Zollinger jr (1758-1863 [Angaben Pfr. Kuhn, wahrscheinlich Zahlendreher]). Da er der Eigentümer der Burg war, wurde diese zur Finanzierung des Legats von jeweils 500 Zürcher Gulden verwertet. Das Schullegat wurde 1835 aufgelöst, entsprechend der Schülerzahl auf die vier Ortsteile mit Schulen verteilt und im örtlichen Schulgut einverleibt.

enthält die Abrechnungen zweier Unterstützungsfonds der Familie Zollinger auf der Burg Maur, geführt von der Kirchenpflege (Stillstand), zuletzt aber vom damaligen Maurmer Pfarrer Hans Konrad Waser abgenommen:

• Zollingerscher Armenfonds
• Zollingerscher Schulfonds

• Kuhn, Pfr. Gottfried: Chronik der Gemeinde Maur