Identifikation | |
Signatur | DOK 72/1.2.5.15 |
Titel | Anzeiger von Uster, Nr. 15, Zweites Blatt, "Maurmer Post" |
Laufzeit | 11. Apr 1984 |
Urheber:in | Meister, Ursula |
Verzeichnungsstufe | Einzelstück |
Inhalt und innere Ordnung | |
Form und Inhalt | Vorderseite
Rückseite
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Akteurinnen/Akteure | Rohner, Lilian (1933–2011) :: Keldany, Irmgard |
Orte | Ebmatingen / Maur (Zürich) |
Schlagwörter | Abfallbewirtschaftung :: Musik :: Zivilstandswesen |
Zugangs- und Benutzungsbestimmungen | |
Zugangsbestimmungen / Sperrfrist | öffentlich |
Sprachen | Deutsch |
Physische Beschaffenheit und technische Anforderungen | Zeitungspapier, Format 47 x 32 cm |
Anmerkungen | |
Allgemeine Anmerkungen | Seite 2 darf aus Datenschutzgründen nicht publiziert werden "Seveso" war ein Kampfbegriff der Umweltschützer gegen die Verklappung von Giftmüll: Am 10. Juli 1976 hatte die Chemiefabrik von Icmesa, einer Tochterfirma von Givaudan und Enkelfirma von Roche, in Seveso in der norditalienischen Provinz Monza wegen eines Störfalls (Überdruck in einem Reaktionskessel) hochgradig dioxinhaltigen Staub in die Luft geblasen und die ganze nähere Umgebung auf einer Fläche von 18 Quadratkilometern verseucht. Nach der Räumung sollte der Giftmüll 1982 im europaweit einzigen dafür geeigneten Hochofen in Basel verbrannt werden - der Lastwagen verschwand jedoch auf dem Weg, der auf der kürzesten Distanz entlang der N2 von Chiasso durch den seit zwei Jahren eröffneten Gotthardtunnel nach Basel führte. Zuletzt war der Lastwagen jedoch in Frankreich im Departement Aisne gesehen worden. Dieser Weg liess sich logistisch nicht erklären, weshalb das angebliche "Verschwinden" in Frankreich einen Skandal auslöste. Am 19. Mai 1983 tauchten die Giftfässer dann ungesichert in einem Schweinestall alten Schlachthof in der Nähe der letzten Lastwagensichtung wieder auf. Roche bekam noch im Juni 1983 den Müll zurück und soll ihn schliesslich im Juni 1985 verbrannt haben, doch weil man schon beim Transport auf die Firma hereingefallen war, die sich offensichtlich die Kosten für das sachgerechte Verbrennen sparen wollte, glaubte man das nicht mehr und vermutete in jeder Deponie versteckte Giftmülllasten. Generell waren durch diese Aktion die damals sehr verbreiteten Mülldeponien desavouiert worden. Mittelfristig musste sich speziell die Basler Chemische Industrie ihrer Verantwortung stellen und die von ihr benutzten Mülldeponien wie Kölliken im Kanton Aargau (ab 1978 von der Chemie benutzt, 1985 geschlossen) oder Bonfol im Kanton Jura (ab 1961 von der Chemie genutzt, 1976 war die Anlage voll und 1981 brach Wasser ein) auf eigene Kosten sanieren. |
Verzeichnungskontrolle | |
Erstellt | / bzimmermann |
Aktualisiert | 2023-06-12 16:17:28 / bzimmermann 2023-04-23 09:16:50 / bzimmermann 2023-04-23 09:08:52 / bzimmermann 2023-04-23 08:57:38 / bzimmermann 2023-01-03 20:58:28 / bzimmermann 2023-01-03 15:15:54 / bzimmermann 2022-09-23 14:46:53 / bzimmermann 2022-09-23 14:46:12 / bzimmermann 2022-09-02 11:19:30 / bzimmermann 2022-09-02 10:34:07 / bzimmermann |
Permalink | https://museenmaur.anton.ch/objects/6016 |