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Schweizerische Volkspartei, Ortssektion Maur

Die heutige SVP-Ortssektion Maur war am 16. Juli 1922 als Bauernpartei Maur gegründet worden. In den Akten ist dies jedoch nur durch einen Eintrag vom 50. Jubiläum zu ermitteln - alle Unterlagen vor 1938 fehlen. Zu diesem Zeitpunkt war Ernst Bachofen bereits einige Jahre Präsident und sollte es noch bis zum Kriegsende bleiben. Aus den Akten geht hervor, dass es 1943 einen Versuch gab, die Reichweite der Bauernpartei auf Gemeindeebene durch eine Umbenennung in eine Bauern- und Gewerbepartei entsprechend der 1936 auf Bundesebene gegründeten BGB zu erweitern. Dass dieser Versuch ergebnislos im Sande verlief, zeigt sich daran, dass kurz nach Kriegsende eine Gruppierung um die Gewerbler, Arbeiter und Kleinbauern buhlt und im Protokoll als Konkurrenz Erwähnung findet. Die Umbenennung zur BGB erfolgt schliesslich erst 1955 im 2. Anlauf. Wie schon der Namenswechsel zur BGB wurde auch die Umbenennung in "Schweizerische Volkspartei" erst verzögert vorgenommen: Die Partei war auf Bundesebene bereits 1971 entstanden - auf Gemeindeebene ist bis zum Ende des Protokolls 1973 keine Änderung des Namens verzeichnet und erfolgte wahrscheinlich erst auf den Jahresbeginn 1975: Die Dorfzeitung "Maurmer Post" erwähnt sie nie als BGB. Die Bundesabstimmung über das Frauenstimmrecht vom 7. Februar 1971 hatte auch Folgen auf das Parteileben: Zur Generalversammlung 1972 brachten einige Mitglieder ihre Ehefrauen mit. Die Generalversammlung 1971 hatte bereits am Donnerstag nach der Volksabstimmung stattgefunden, weshalb wegen der kurzen Frist und der formellen Einführung des Verfassungsartikels per 16. März 1971 noch keine Neuaufnahmen erfolgt waren. Kandidaten der Bauernpartei und ihrer Nachfolger BGB und SVP hatten bei Wahlen auf Gemeindeebene gute Chancen, gewählt zu werden.

Präsidenten

• 1922-1929:
• 1929-1945: Ernst Bachofen, Neugut
• 1945-1960: Gottlieb Egg, Looren
• 1960/61: Hans Lang, Ebmatingen (müsste Hans Lang-Maurer sein)
• 1961-1971: Hans Meier-Morf, Maur
• 1971-1974/75: Hans Bräker, Maur
• 1974/75-1977: Prof. Fritz Weber, Maur (noch im gleichen Jahr gestorben)
• 1977-1982: Roland Tischhauser, Aesch
• 1982- mind. 1984: Jakob Wettstein, Bachlen
• unbekannt
• 1990-1995: Peter Möhl, Aesch
• 1995-1998: Roland Humm
• 1998-2018: Stephan Rupper, Scheuren
• 2018-2023: Rafael Wohlgemuth, Forch
• 2023 a.i.: Reto Surbeck, Aesch

Der Vorstand der Bauernpartei Maur bestand traditionell aus sieben Personen: Fünf Vertreter für die vier Hauptortsteile sowie den Weiler Üessikon und zwei Vertreter ausserhalb der Ortskerne. Für die vorliegenden Unterlagen war der Aktuar verantwortlich. Im Protokollbuch sind fünf Personen ermittelbar, die am Schluss gelistet sind. Wie die Unterlagen in den Besitz der damaligen Ortsgeschichtlichen Dokumentation kamen, ist nicht ganz geklärt, aber als Parteimitglied war der damalige Archivleiter Alfons Kümin mit allen Vorstandsmitgliedern ab seinem Beitritt bekannt.

Aktuare

• vor 1938-1952: Samuel Ummel, Aschbach
• 1952-1958: Hans Homberger, Binz
• 1958-1966: Hans Metzler, Maur
• 1966-1968: Hans Ulrich, Maur
• 1968-?: Paul Hiltermann

• 4 Expl. Statuten des BGB Gemeinde Maur von 1955
• Protokollbuch 1938-1973
• Broschüre "Aktionsprogramm 1971-1975"
• Mitgliedskarte von Hans Schweizer für das Jahr 1962
• Einladung zur Generalversammlung 1971
• Einladung zur 50. Jubiläums-Generalversammlung am 6. April 1973
• 2 Postkarten "Zäme hebe"
• Flyer von 1974
• Kleber von 1975
• Wahlpropaganda zur Schulpflegewahl 2006