Identifikation | |
Signatur | DOK 72/1.2.3.21 |
Titel | Anzeiger von Uster, Zweites Blatt, Nr. 21, "Maurmer Post" |
Laufzeit | 26. Mai 1982 |
Urheber:in | Meister, Ursula |
Verzeichnungsstufe | Einzelstück |
Inhalt und innere Ordnung | |
Form und Inhalt | Vorderseite
Rückseite
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Akteurinnen/Akteure | Brunner-Weinmann, Yvette (1946–) :: Goldsmith, Walter (1943–) :: Ortsverein Aesch-Scheuren-Forch (1974–) :: Schiesser, Esther (1929–) :: Musikgesellschaft/Brass Band Maur (1907–) :: Tennisclub Maur (1980–) :: Verschönerungsverein Maur (1913–) :: Musikschule Maur (1971–) |
Orte | Ebmatingen / Maur (Zürich) :: Looren / Maur (Zürich) |
Schlagwörter | Schifffahrtsgenossenschaft Greifensee SGG :: Musik :: Zivilschutz :: Sportanlage :: Vereinswesen :: Gemeinnützigkeit :: Humanitäre Hilfe |
Zugangs- und Benutzungsbestimmungen | |
Zugangsbestimmungen / Sperrfrist | öffentlich |
Sprachen | Deutsch |
Physische Beschaffenheit und technische Anforderungen | Zeitungspapier, Format 47 x 32 cm |
Anmerkungen | |
Allgemeine Anmerkungen | Die Hilfsaktion Polen steht im Zusammenhang mit dem seit dem 13. Dezember 1981 bis faktisch 1990 geltenden Ausnahmeregime: Im Oktober hatten auf Druck der Sowjetunion hin, besonders Staats- und Parteichef Leonid Breschnew und KGB-Chef Juri Andropow, Hardliner in der PVAP (Polnische Vereinigte Arbeiterpartei = Kommunistische Partei Polens) um den Ministerpräsidenten und Verteidigungsminister, General Wojciech Jaruselski (1923-2014), das Ruder übernommen und den Kriegszustand ausgerufen, um zentral die seit 1980 agierende, freie Gewerkschaft Solidarnosc zu zerschlagen und dabei auch die PVAP von kompromissbereiten Mitgliedern zu säubern. So wurden sowohl Lech Walesa von Solidarnosc wie auch der bis 1980 amtierende Parteichef Edward Gierek interniert. Die Folge waren westliche Wirtschaftssanktionen, welche sich wegen des umfangreichen Exports polnischer Industriegüter gegen westliche Devisen sowie in die Sowjetunion katastrophal auf die Versorgung auswirkten: Fleisch, Zucker, Mehl oder Butter, für welche Polen wegen der Exportquoten und anderer planwirtschaftlicher Instrumente nur eine unzureichende Selbstversorgung hatte und sich die Lebensmittel deshalb teuer bei RGW-Staaten beschaffte, mussten wie in Kriegszeiten rationiert werden. In dieser Situation entstand die Maurmer Hilfsaktion für Legnica, eine ehemals deutsche Stadt unter dem Namen Liegnitz, in der Woiwodschaft Niederschlesien, deren Hauptindustrien Textil- und Metallverarbeitung waren. Ein Drittel der Stadt war für Polen Sperrzone, weil dort der wichtigste Stützpunkt der Sowjetarmee in Polen war. Bezeichnend für die Lage ist, dass im Aufruf um Spenden für Kleidung gebeten wurde: Die Textilfabriken von Lignica produzierten Ware für den Export, welche durch den Wegfall westlicher Abnehmer nun in die Sowjetunion und andere RGW-Staaten exportiert wurde - eine Eigennutzung war planwirtschaftlich nicht vorgesehen. |
Verzeichnungskontrolle | |
Erstellt | / bzimmermann |
Aktualisiert | 2023-06-12 11:55:12 / bzimmermann 2023-04-26 14:22:20 / bzimmermann 2023-04-20 09:33:47 / bzimmermann 2022-12-18 09:31:36 / bzimmermann 2022-12-14 11:03:22 / bzimmermann 2022-12-13 16:19:00 / bzimmermann 2022-12-13 16:18:28 / bzimmermann 2022-09-01 13:48:02 / bzimmermann 2022-09-01 13:47:59 / bzimmermann |
Permalink | https://museenmaur.anton.ch/objects/5978 |