Alfons Kümin, Maur; Jakob Frei sen., Maur; Susanne Gribi-Graf, Maur

Der Verschönerungsverein lässt sich in den vorliegenden Akten bis 1930 zurückverfolgen: Aus dieser Zeit stammt das älteste Dokument, eine Jahresabrechnung. Statuten lassen sich ab 1931 nachweisen. Er ist in seiner Form bis zur Gründung nach eidgenössischem ZGB am 6. Februar 1913 zurückzuverfolgen und aus dem 1883 unter kantonalem Recht von Primarlehrer Reinhold Letsch gegründeten Gemeindeverein hervorgegangen. Am 15. September 1919 musste der Verein neu gegründet werden, nachdem er im 1. Weltkrieg mangels Beteiligung und Abwesenheit der Wehrpflichtigen eingeschlafen war. Der Vereinszweck des Verschönerungsvereins besteht in der Erhaltung und Erschliessung von Naturschönheiten in der Gemeinde, speziell am Seeufer, und dem Unterhalt der dazugehörigen Anlagen. Diese Anlagen bestanden anfänglich aus den Ruhebänken an Wanderwegen und der öffentlichen Badeanlage am Greifensee. Sehr bald kam auch der Betrieb einer Bootsvermietung an der Schifflände dazu, die den Bau des Bootshauses notwendig machte. Ab den 1960er Jahren stellte er auch den Kontakt für den anfänglich vom Zeltclub Zürich, inzwischen dem TCS betriebenen Campingplatz zur Gemeinde sicher. Der Verschönerungsverein rief ab 1951 die so genannte "Präsidentenkonferenz" der Maurmer Vereine ins Leben und stellte den Vorsitz. Die Präsidentenkonferenz ist eine mindestens einmal jährlich stattfindende Versammlung der Vereinspräsidenten ohne Rücksicht auf deren Tätigkeitsbereich zwecks Koordination der Termine und Tätigkeiten, bspw. Vereinsanlässe wie Generalversammlungen oder Aufführungen ("Chränzli"), und die Publikation des Anfangs jährlich, dann halbjährlich und inzwischen vierteljährlich erscheinenden Veranstaltungskalenders. In den späten 1970er Jahren organisierte der Verein zusätzlich zwei Fotowettbewerbe, die in der Ortsgeschichtlichen Dokumentation / im Archiv Ortsgeschichte erfasst sind.

Der Bestand scheint aus mehreren Quellen zusammengetragen worden zu sein: Der grosse Anteil besteht aus Jahresabrechnungen und den dazugehörigen Rechnungsbelegen, die in Kombination mit den dazugehörigen Prüfungsberichten darauf hindeuten, dass dieser Teilbestand vom langjährigen Rechnungsrevisor des Verschönerungsvereins, Schreinermeister Jakob Frei sen., stammt. Der vergleichsweise kleine Teilbestand an Korrespondenz weist eher auf den Vorstand des Vereins als Quelle hin, wobei aufgrund der vielen Lücken kein eindeutiger Schluss möglich ist, wer genau der Aktenbildner war. Hinzu kommt die fast lückenlose Sammlung von Veranstaltungskalendern seit deren Erstausgabe in den 1970ern. Diese scheint als Dokumentation vom Archivleiter Alfons Kümin angelegt worden zu sein, der spätestens von 1973 an bis 1982 dem Verschönerungsverein als Präsident vorgestanden hatte. Es ist daher möglich, dass er selbst auch der Bildner der Unterlagen aus dem Vorstand war, da die Mehrheit der Dokumente während seiner Amtszeit entstanden. Hinzu kommt ein Bestand von Abrechnungen für die Durchführung der Chilbi von 1980 bis 1997: Dieser war von Alfons Kümin erstellt worden, da die Kooperation zwischen Gewerbeverein und Frauenverein noch nicht erprobt war und Kümin als Präsident des Verschönerungsvereins eine neutrale Person darstellte. Über seine Amtszeit als Präsident des VVM hinaus erstellte er bis 1997 die Chilbi-Abrechnungen für die beiden Vereine.

• Korrespondenz
• Kontrollberichte
• Statuten
• Kontaktlisten als Teile der Vorstandsakten
• Sammlung von Veranstaltungskalendern der Gemeinde Maur
• Dossier Schwimmbad
• Jahresabrechnungen für die Jahre 1930, 1944 und 1947-1989
• Belege z.H. der Rechnungsprüfungskommission
• Chilbi-Abrechnungen 1980-1997

• Fotografien in der Museumsdatenbank erfasst.
• Zum Thema Campingplatz sind auf dem Mediaplayer von SRF (www.srf.ch/play) diverse Maur und den Greifensee betreffende Beiträge der Sendungen "Antenne" und "DRS aktuell" aufgeschaltet.