Feldschützenverein Maur

Über die Gründung des Feldschützenvereins Maur bestehen gewisse Unsicherheiten: Offiziell wurde er am 4. April 1875 gegründet, als kurz nach der Abstimmung über die 2. Bundesverfassung (gültig 1874-1999) eine Armeereform stattfand, welche die kantonalen Einheiten unter die Organisation des Bundes stellten. Im Protokoll der Generalversammlung von 1966 wird jedoch vom früheren Präsidenten und Ehrenmitglied Willi Fuchs erwähnt, dass der Verein bereits 1818, also im Todesjahr des letzten Eglisauer Landvogts und Armeereformers Salomon Landolt, gegründet worden sei. Belege dafür gibt es leider nicht. Technisch gesehen war die Gründung von 1875 auch keine Neugründung, sondern es wurde der ab 1870 nachweisbare "Jägerschiessverein Maur" wurde in "Feldschützenverein Maur" umbenannt. Diese Fülle an unterschiedlichen Angaben macht eine genaue Datierung schwierig. Es sind auch keine Unterlagen für die Zeit vor 1939 mehr vorhanden. Dagegen ist das Ende des Vereins nachweisbar: Er fusionierte per 1. Januar 2007 mit dem Schiessverein Binz-Ebmatingen, mit welchem die Feldschützen schon eine jahrzehntelange Kooperation wie auch freundschaftliche Konkurrenz verband, und dem Schiessverein Fällanden zum Schützenverein Maur-Binz-Fällanden.

Für die Verwaltung der Unterlagen lassen sich zwei Quellen innerhalb des Vereins ermitteln: Vor 1976 mussten die Unterlagen allesamt beim amtierenden Präsidenten gelegen haben, danach führte der Aktuar einen parallelen Bestand, der nach Ablösung der Protokollbücher 1978 nur noch von ihm verwaltet wurde. Altbestände mussten jedoch noch unter den Präsidenten weitergegeben worden sein: Im Vorstandsprotokoll vom 12. November 2001 wird in Traktandum 6 (Verschiedenes) auf eine Anfrage vom damaligen Archivleiter Alfons Kümin reagiert, der offenbar die Unterlagen angefordert hatte. Dabei wird festgehalten, dass man beim früheren Präsidenten Max Wettstein noch das Protokollbuch von 1948 gefunden habe. Auch wurde der frühere Präsident Willi Fuchs wiederholt von seinen Nachfolgern aufgefordert, endlich die Vereinsakten zu übergeben - der Ausgang der Geschichte ist unbekannt, da die Erwähnung der Affäre nach einer Drohung an der Generalversammlung 1957 aus den Akten verschwindet.

Präsidenten

• 1935-1950: Willi Fuchs
• 1950-1956: Otto Wittwer
• 1956/57: Arthur Furrer
• 1957-1971: Otto Amsler (1957/58 ad interim als Aktuar, 1958 bis zu seinem Tod 1971 offiziell)
• 1971 a.i.: Erwin Heusser
• 1971-1988: Willy Brüngger
• 1988-1990: Max Wettstein
• 1990-2007: Andreas Heusser

Aktuare

• 1974-1978: Walter Graf
• 1978-1980: Arnold Heusser
• 1980-1982: Gabriele Heusser (Tochter von Arnold)
• 1982-1988: Willi Brüllmann
• 1988-1990: Käthi Stübi
• 1990/91: Hans Vollenweider
• 1991-1998: Walter Vogt
• 1998-2000: Hansruedi Wettstein (letztes Jahr nur nominell)
• 2000-2007: Erwin Estermann

• Mitgliederverzeichnisse 1939-1995
• Mutationen 1958-2006
• Jahresrechnungsbücher 1957-1977 (1971 fehlt)
• Statuten
• Jahresberichte 1957-2005
• Protokollbuch 1948-1977 und Protokollordner 1976-2004
• Schiessstände
• Schiessplatzkommission
• Projekte (100-Jahr-Feier, 125-Jahr-Feier, Schützenfest 1990)

• Schiessverein Binz-Ebmatingen (PA 35, Partnerorganisation)
• In der Museumsdatenbank sind die früheren Fahnen und Vereinsinsignien (Präsidentenschärpe, Standartengurt, Fähnrichhut) des Feldschützenvereins als AO-O 9 bis AO-O 14 erfasst. Diese wurden 2019 an Walter Goldsmith übergeben.