Dora Marti, Binz Peter Röthlin, Ebmatingen (letzter Kassier)

Der Gemischte Chor "Eintracht" war im Dezember 1913 mit dem Auftrag gegründet worden, den Volksgesang zu fördern und gesellige Anlässe mit theatralischen Aufführungen zu veranstalten. Das 1. Protokollbuch von 1913 bis 1927 ist nicht erhalten geblieben, weshalb die Dokumentation vieler Ereignisse und Mitglieder aus dieser Zeit verloren ist. Von 1940 bis 1942 unterbrach der Chor seine Tätigkeit, weil viele der Männerstimmen im Aktivdienst waren. Kurz nach der Wiederaufnahme des Probebetriebs verstarb die langjährige Dirigentin, die Schwester des Gründungspräsidenten. Zu dieser Zeit setzte eine Verjüngung des bereits etwas überalterten Chors ein, der seit 1939 bis zur Bildung des Singkreises 1964 inoffiziell die Funktion als Kirchenchor übernahm. In den 1980er Jahren beginnt der Verein, durch interne Streitigkeiten auseinanderzufallen. 1993 muss sich eine ausserordentliche Versammlung dieses Problems annehmen. Diese Bemühungen scheinen aber nichts gefruchtet zu haben, denn auf die nächste Generalversammlung hin kapitulierte der seit 1987 amtierende Präsident Rainer Graf und trat zurück. Auch ein Interregnum des altgedienten Vizepräsidenten Walter Hardmeier konnte die Wogen nicht mehr glätten - er gab nach nur einem Jahr auf, liess sich aber später offenbar nochmals breitschlagen, das Präsidium offiziell zu übernehmen. 1997 bricht die Dokumentation ab. Aktivitäten können noch bis etwa 2003 in der "Maurmer Post" verfolgt werden, darunter ein Präsidentenwechsel im Jahr 2000. Viele der älteren Mitglieder verliessen den Verein oder verstarben. Die einzige überlieferte Aktivität nach 2003 war der Rücktritt des Präsidenten 2006, ohne dass eine Aktenübergabe organisiert wurde. Um der äusserst unbefriedigenden Situation und der Gefahr, nach ZGB für finanzielle Folgen gerade stehen zu müssen (z.B. Zwangsverwaltung nach §69c ZGB), Abhilfe zu verschaffen, traten die verbliebenen vier Mitglieder 2009 unter der Leitung der Vizepräsidentin Claire Suter (sie war seit 1978 im Vorstand) zu einer letzten Generalversammlung zusammen und beschlossen nach §76 ZGB die Auflösung des Vereins.

Die Verwaltung des Gemischten Chors setzte sich im Vorstand in einem etwa ausgeglichenen Anteil von Frauen und Männern zusammen. Bedingt durch das damalige Zivilrecht übernahmen Männer die zeichnungsberechtigten und öffentlichkeitswirksamen Posten, während Frauen vorwiegend auf die Verwaltungsaufgaben beschränkt waren. Erhalten sind einzig die Protokollbücher vor 1997. Die Ursache dafür liegt in der Verwaltungsstruktur: Die Protokollbücher waren in der Verantwortung des Aktuars und wurden jeweils vom Vorgänger auf den Nachfolger weitergegeben. Die Aktuarsunterlagen waren neben dem Rechnungswesen die einzigen Unterlagen, die nicht in die Verantwortung des Präsidenten fielen. Ab 1995 wird die Vereinsdokumentation lückenhaft. Da für die Rechnungsunterlagen nur eine zehnjährige Aufbewahrungsfrist besteht, war zum Zeitpunkt der letzten GV der allergrösste Teil der Rechnungen aus der Aktivzeit des Vereins bereits nicht mehr aufbewahrungspflichtig. Sie wurden nicht weitergegeben. Nur die Protokollbücher, die sich bei der letzten Aktuarin Ursula Trüb befunden haben mussten, waren noch verfügbar.

Aktuare

• bis 1927: Anna Pfenninger
• 1928-1931: Emilie Reis
• 1931-1934: Lina Baumberger
• 1934-1942: Walter Muschg
• 1942-1945: Hans Keller
• 1945-1947: Elisabeth Hofstetter
• 1947-1951: Ruth Kropf
• 1951-1955: Dora Wunderli
• 1955-1962: Adolf Gut-Wittwer
• 1962-1972: Ursula Trüb-Senn
• 1972-1977: Rosmarie Glück
• 1977-1983: Nelly Bopp
• 1983-2009: Ursula Trüb-Senn

• 5 Protokollbücher u.a. mit Statuten, Mitgliederverzeichnissen, Vereinsaktivitäten, Programmen und Fotos.
• Zusatzmappe zur Auflösung von Peter Röthlin erstellt sowie Dokumentationsbeitrag von Karsten Goehrke.

• Verschönerungsverein Maur (PA 37, über Präsidentenkonferenz verbunden)
• Töchterchor Maur (PA 32)
• Fotografien in der Museumsdatenbank erfasst