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PK 1/166 :: Nouveau bombardement de Porrentruy, 24 avril 1917 (Einzelstück)

Identifikation
SignaturPK 1/166
Altsignatur

AO-PK-00000166

TitelNouveau bombardement de Porrentruy, 24 avril 1917
Laufzeit
12. Jan 1918
VerzeichnungsstufeEinzelstück
Bilder
Inhalt und innere Ordnung
Form und Inhalt

Villengebäude mit schwerem Schaden am Dach, Dachstuhl des Nachbargebäudes ausgebrannt, nach dem französischen Bombenangriff auf Porrentruy am 24. April 1917.

Am: Frau Lis. Weber - Kriesi, Maur, b. Uster Zürich. Frankatur: Stempel der Radfahrer-Feldpost.

Beschriftung: „Prunta 12. I.18. Heute habe ich das mit Sehnsucht erwartete Päcklein erhalten, wofür ich bestens danke. Ich habe in diesen 4 Tagen 28.55 fr gebraucht. Fast alles für essen. Es ist sehr teuer hier. Wollte keine 10 Wochen Hier sein. Sei so gut & sende jede Woche 2 Päckli aber etwas viel darin sonst magert mein Geldsäckel zu sehr. Ein Servelat mit Brot kostet Hier 1.10 fr. Eine Kotelette 2.40 fr. Grüsse an Ida & Neuhof Jean“.

Zugangs- und Benutzungsbestimmungen
SprachenDeutsch
Physische Beschaffenheit und technische Anforderungen

9 x 14 cm

Anmerkungen
Allgemeine Anmerkungen

Ein Bombenabwurf im 1. Weltkrieg wurde meist vom Bordschützen durchgeführt - der Pilot war mit der Navigation beschäftigt (in diesem Fall hatte er sich offensichtlich verflogen) und nur im Luftkampf durch das vordere Maschinengewehr selbst Schütze. Der Bordschütze, der das hintere Maschinengewehr bediente, hatte meist mehrere Bomben in der Grösse von Granaten neben sich in seinem Teil des Rumpfs, die er häufig einzeln abwarf, sobald er auf Sicht schätzte, am richtigen Abwurfort zu sein.

Der Bombenabwurf erfolgte, weil sich ein französischer Bomber in Frontnähe (die nahe Belfort verlief) hinter den feindlichen Linien wähnte. Vergleichbare Bomben wurden am 6. Dezember 1917 in den Morgenstunden auf Muttenz abgeworfen, die aufgrund der Kenntnisse aus Porrentruy identifiziert wurden. Um dem bisweilen fanatisch deutschfreundlichen Offizierskorps (General Wille war gebürtiger Hamburger, verheiratet mit einer Grosscousine von Otto von Bismarck, deren Mutter 1912 den Kaiser in Zürich beherbergt hatte, und sprach nur Hochdeutsch; viele Offiziere hingen ideologisch dem Kaiser an) und dem deutschschweizerisch geprägten Bundesrat (nur EMD-Chef Decoppet und EFD-Chef Motta waren keine Deutschschweizer) keinen Kriegsgrund zu liefern, zahlte Frankreich leise murrend die eingeforderten Schadensersatzsummen.

Verzeichnungskontrolle
Erstellt2022-03-17 13:36:09 / bzimmermann
Aktualisiert2022-05-13 06:53:09 / bzimmermann  
2022-03-18 10:13:59 / bzimmermann
2022-03-17 15:32:17 / bzimmermann
Permalink