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PK 1/44 :: Titanic (Einzelstück)

Identifikation
SignaturPK 1/44
Altsignatur

AO-PK-00000044

TitelTitanic
Laufzeit
22. Sep 1911
VerzeichnungsstufeEinzelstück
Bilder
Inhalt und innere Ordnung
Form und Inhalt

Werbekarte mit Planzeichnung der Titanic im Vollausbau während der Vorbeifahrt an einem Segelschiff. Eine ähnliche Konstellation von Schiff und Segelboot als Demonstration der Grösse des Schiffes benutzte der Regisseur James Cameron bei der Verfilmung von 1997 für die Ausfahrt aus dem Hafen Southampton.

An: Mr. Weber et Trüb, z.Neuhof, Maur 1911

Beschriftung: „Hobocken lé 22.9. 11. M. Lieben! Sende Euch hier eine Ansicht von dem grössten u. neuesten Ozeanriesen , erst seit 3 Monaten in Betrieb 900 Fuss lang (England.N.York. Den l. Brief habe ich erhalten u werde in nächster Zeit auch wieder Zeit nehmen um Einen aufzusetzen Es freut mich dass es mit der Milch gut geht. Wie gefällt es Frl. Klara wieder in the old contry?[=country]. Grüsse an Alle J. Graf. Grüsse an Jean Gubler, u. Glaser.“

Die „Titanic“ wurde 1909-1911 bei Harland & Wolff in Belfast gebaut. Der Rumpf wurde am 31. Mai 1911 gewassert, bis 31. März 1912 wurden die Aufbauten fertiggestellt. Das Schiff sank am 15. April 1912 im Atlantik und wurde am 1. September 1985 wiedergefunden. Nach dem Schiff wurde auch ein Bakterium benannt, welches für die Zersetzung selbigen verantwortlich ist und sich anhand der grossen Rosttropfen zeigt.

Zugangs- und Benutzungsbestimmungen
Physische Beschaffenheit und technische Anforderungen

9 x 14 cm

Anmerkungen
Allgemeine Anmerkungen

Bau und Betrieb der Titanic waren von Pannen überschattet: Nach der Wasserung wurden zig Arbeiter für Notreparaturen an der „Olympic“ abgezogen, die unter dem Kommando des späteren Titanic-Kapitäns Smith vor Southampton von einem Kriegsschiff gerammt worden war. Kaum repariert musste die „Olympic“ wieder zurück ins Trockendock. Dadurch verzögerte sich die Fertigstellung der Titanic von März auf April 1912. Nach der Testfahrt am 2. April in der Irischen See und einer Kurzmeldung im Hafen von Liverpool (wo die Titanic im Schiffsregister eingetragen war) baute die White Star Line auf Betreiben des Kapitäns die Crew nach dem Eintreffen in Southampton direkt vor der Jungfernfahrt um: Man holte Henry Wilde als Chief Officer von der „Olympic“ an Bord und degradierte William Murdoch und Charles Lightoller um einen Rang - der 2. Offizier David Blair musste von Bord. Dabei nahm dieser versehentlich den Schlüssel für den Schliesskasten mit den Ferngläsern mit, die nach Ansicht der US-Anhörung und der beiden Ausgucke für die Entdeckung des Eisbergs elementar gewesen wären. Da diese jedoch in dieser mondlosen Nacht nur gegen das Austrocknen der Augen im frostigen Fahrtwind halfen, hätte die Verfügbarkeit eines einfachen Augenschutzes wie Schutzbrillen genügt. Ausserdem brannte seit den Testfahrten im Kohlebunker ein Schwelfeuer, das sich nicht löschen liess - nach Angaben der Heizer war dieser Bunker am 13. April geleert worden und das Feuer damit erstickt. Hinzu kam ein Streik der Hafenarbeiter in Southampton. Dadurch waren mehr Schiffe als üblich im Hafen, weil die Frachter nicht beladen bzw. gelöscht (d.h. entladen) wurden. Beim Auslaufen wurde die Titanic schliesslich beinahe von der „City of New York“ gerammt (verfehlt um 4 Fuss), die im Kielwasser des grösseren Schiffs angezogen und vom Pier losgerissen wurde. 45 Minuten vor der Kollision versuchte der Funker der Californian, eine Eiswarnung abzusetzen, wurde aber vom Funker der Titanic barsch unterbrochen, weil dieser wegen des Kontakts mit der Küste in Cape Race sein Gerät übermässig laut stellen musste und der Relevanzpräfix "MSG" für "Master Service Gram" (sinngemäss "Mitteilung an die Brücke") fehlte. Bei der Kollision entschied sich der 1. Offizier Murdoch für ein sog. "Port Around"-Manöver an der Backbordseite des Eisbergs, anstatt den Bug und ca. drei Sektionen zu opfern. Ob eine Direktkollision statt der Schleiffahrt den Untergang verhindert hätte, ist jedoch umstritten. Als das Schiff schliesslich unterging, verrechnete sich der 4. Offizier Boxhall in der Position (er schätzte das Schiff zu schnell) und schickte die Rettungsschiffe an eine um 20 Gradminuten westlich gelegene Bergungsstelle. Da die „Carpathia“ von Südosten herankam, traf sie etwa eine Stunde früher als erwartet auf die Schiffbrüchigen.

Verzeichnungskontrolle
Erstellt2022-03-17 13:36:06 / bzimmermann
Aktualisiert2023-10-06 14:24:21 / bzimmermann  
2022-05-13 06:53:05 / bzimmermann
2022-03-17 15:09:06 / bzimmermann
Permalink