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PK 4/146 :: Nürnberg, Henkersteg (Einzelstück)

Identifikation
SignaturPK 4/146
Altsignatur

AO-PK-00000386

TitelNürnberg, Henkersteg
VerzeichnungsstufeEinzelstück
Bilder
Inhalt und innere Ordnung
Form und Inhalt

Blick aus der Richtung der Maxbrücke über die Pregnitz zum Henkersteg mit dem Weinstadel (direkt anliegender Turm). Dahinter die St. Sebaldus Kirche.

Zugangs- und Benutzungsbestimmungen
Physische Beschaffenheit und technische Anforderungen

9 x 14 cm

Anmerkungen
Allgemeine Anmerkungen

Der Henkersteg führt östlich der Maxbrücke über die Pregnitz. Er dürfte in der Nähe des früheren Wohnorts des Stadthenkers ausserhalb der Stadtmauer stehen: Dieser Beruf war wegen des Kontakts mit Blut, bedingt durch die Verwendung des Richtschwerts zum Enthaupten, in Zeiten des Mittelalters und auch der Neuzeit bis ins späte 19. Jahrhundert verpönt und ihre Inhaber wurden wie Aussätzige behandelt. Dazu gehörte, dass man sie aus den Stadtmauern verbannte und sie nur für offizielle Tätigkeiten (Hinrichtung und Folter) in die Stadt liess. Henker waren bis ins 20. Jahrhundert meist innerhalb derselben Familie: Der zweitletzte Haupthenker von Grossbritannien, Albert Pierrepoint (1905-1992, 450 zugeschriebene Hinrichtungen), war seinem Vater Henry und seinem Onkel Thomas nachgefolgt. Die letzten offiziellen Henker der Republik Frankreich waren Onkel (André Obrecht, 1899-1985) und Neffe (Marcel Chevalier, 1921-2008). Obrechts Vorgänger waren sein Cousin (Jules-Henri Desfourneaux, 1877-1951) und sein Onkel (Anatole Deibler, 1863-1939). In der Schweiz wurden nach 1892 nur die letzten drei Hinrichtungen (1924, 1939 & 1940) nicht von der Familie Mengis aus Rheinfelden durchgeführt (der letzte, Theodor sen., war 1918 gestorben) - vorher sind sie ab 1652 in Luzern als Henker nachweisbar.

Verzeichnungskontrolle
Erstellt2022-03-15 17:16:35 / bzimmermann
Aktualisiert2022-05-13 06:52:51 / bzimmermann  
2022-03-15 21:18:07 / bzimmermann
Permalink