Nachlass von Ernst Bachofen-Zobrist, Maur

Aus dem Nachruf von Esther Schiesser in der "Maurmer Post" vom 29. November 2013: "Ernst war am 4. April 1920 in Maur zur Welt gekommen als zweites Kind von Alfred und Lina Bachofen. Am Dorfplatz wohnte die Familie, und mit seiner älteren Schwester Elsi erlebte er dort eine sorglose, glückliche Jugend. Nach der Sekundarschule (...) absolvierte Ernst die KV-Lehre in einem Elektrofachgeschäft. Im Laufe der Jahre war er dann bei verschiedenen Firmen angestellt, u.a. bei der Generalvertretung von Ford. «Seine» Stelle fand er schliesslich mit 42 Jahren am Landesmuseum, wo er bis zu seiner Pensionierung als Buchhalter tätig war. Und hier eröffnete sich ihm eine neue, faszinierende Welt: Grosses Interesse an geschichtlichen Zusammenhängen erwachte, und alte Schriften jeder Art fesselten ihn. Hier fing er auch an, in der alten deutschen Handschrift niedergeschriebene Briefe und Dokumente in für uns heute lesbarere Schrift zu übertragen. Das Wertvollste in Ernsts Leben war, wie er oft betonte, seine Frau Lorli, mit welcher er jetzt im November den 55. Hochzeitstag hätte feiern können. Lorli, die stille, aber feste Stütze im Alltag, verhalf Ernst wesentlich dazu, der achtbare, zufriedene Mann zu werden, den wir alle kannten. Ihre Kinder, Jörg und Anita, und auch die Enkel David und Sarah erzählen viel Positives von Eltern und Grosseltern, insbesondere auch, dass sie sich immer liebevoll und mit Respekt begegnet seien. Und das waren sie auch als altes Ehepaar, liebevoll und respektvoll miteinander. Eine warmherzige Atmosphäre strahlten sie aus. Es war einem immer wohl bei ihnen." Alfred Ernst, gerufen Ernst, Bachofen starb nach längerer Krebserkrankung am 24. Oktober 2013 im Pflegeheim Fällanden.

Der Bestand lässt sich als wissenschaftlicher Nachlass einer historisch interessierten Privatperson beschreiben. Ernst Bachofen interessierte sich insbesondere für alte Schriften, die er flüssig entziffern und lesen konnte. Die Museen Maur übergaben ihm deshalb häufig Unterlagen zur Transkription, die nach seinem Tod teilweise unbearbeitet zurückgenommen werden mussten. Der grösste Teil der Forschungsergebnisse bezieht sich auf die Bevölkerungs- und Familiengeschichte.

• diverse Literatur zur Gemeindegeschichte aus Gemeindeunterlagen (z.B. Pfarrer Kuhn) und kantonalem Material
• Transkriptionen von Originaldokumenten: Bevölkerungsverzeichnisse von Maur für die Jahre 1634, 1649, 1682, 1710 und 1762, daraus abgeleitete Statistik von 1634 bis 1875. Genealogien verschiedener Familien aus Maur und der näheren Umgebung.

• PA 53 (Ernst Bachofen gehörte zu den Neugut-Bachofen, der Aktenablieferer Fritz Bachofen war sein Onkel)