Persönliche Dokumente zum Nachweis der Taufe (Taufbrief), der Konfirmation (Konfirmationsandenken) und des Todes (Todesanzeige, Todesfallsprüche)

Taufen mussten in dieser Zeit wegen der hohen Kindersterblichkeit (in der Schweiz wird diese bis zum Beginn der Datenerhebung um 1860 basierend auf der 1. Erhebung auf 35% geschätzt) innerhalb von Tagen erfolgen: Sollte das Kind ungetauft versterben, war es verboten, den Leichnam auf dem Friedhof zu bestatten. Erst durch das Absenken der Kindersterblichkeit im Verlauf des 20. Jahrhunderts wurde es üblich, eine formelle Tauffeier für ein Kind etwa drei Monate nach der Geburt durchzuführen. Die gegenseitige Anerkennung der Taufe zwischen Katholiken und Protestanten wird erst seit dem 2. Vatikanischen Konzil 1962-1965 praktiziert - zuvor mussten sich Übertretende in jede Richtung erst noch taufen lassen, weil die vorherige Taufe als nach dem "falschen" Glauben als nicht erfolgt galt. Freikirchen lehnen die Kindertaufe meist ab, weil Kinder den Glauben noch nicht erfassen könnten und daher religionsunmündig seien, und setzen auf die Gläubigentaufe im Erwachsenenalter.