von Alfons Kümin zusammengekauft

Beim Neubau der Maurmer Kirche 1511 wurden neue Fenster eingebaut, die den von Zwingli angezettelten Bildersturm nach dem Tod von Kaspar Röist 1524 überstanden. Sie zeigten mehrere Heilige, darunter die Zürcher Stadtheiligen Felix und Regula. Bei der Kirchenrenovation 1763 - also während der Amtszeit von David Herrliberger als Maurmer Gerichtsherr - wurden die Fenster abgebaut und verkauft und tauchten später an ihrem aktuellen Standort im Gotischen Haus in Wörlitz bei Dessau im heutigen Bundesland Sachsen-Anhalt wieder auf. Nach aktuellem Stand des Wissens hatte Herrliberger selbst den Verkauf an den damals knapp 30-jährigen Leopold III. Friedrich Franz, Fürst von Anhalt-Dessau, eingeleitet, welcher den Park ab 1769 anlegen und ab 1773 auch das Gotische Haus erbauen liess. 1978 musste das damalige DDR-Regime Schutzmassnahmen ergreifen: Durch die regimebedingt fehlende Rücksichtnahme auf Umweltmassnahmen wie die bereits verfügbaren Russfilter an den Fabriken und Kohlekraftwerken (Hauptenergieträger der DDR) wurden die Fenster durch die sehr aggressiven Stoffe aus den Bitterfelder Kombinaten (Chemie, Elektrochemie und Tagebergbau), die etwa 15 Kilometer entfernt lagen, angegriffen - zehn Jahre zuvor hatten die Scheiben die noch Druckwelle des Chemieunfalls von Bitterfeld überstanden. Wegen Geldmangels wurden diese Sicherungsmassnahmen wieder abgebrochen und erst nach der Wende 1992 wieder aufgenommen. Seither werden die Fenster unter dem Label des UNESCO-Weltkulturerbes vermarktet.

Im Jahr 2011 organisierten Werner Suter und das Kuratorium der Museen Maur eine Ausstellung zum 500. Jahrestag des Baus der Kirche Maur. Im Folgejahr veranstaltete der Verein Museen Maur vom 10.-14. Juni eine Vereinsreise zum 20. Jahrestag der Vereinsgründung eine Reise ins Weltkulturerbe Dessau-Wörlitz. Aus diesen Anlässen legte Alfons Kümin diese Dokumentation an.

enthält diverse Dokumente zur Ausstellung, Reproduktionsfotografien von Roland Schmidt, ein Ausstellungsflyer von 2011, eine Fotokopie des Herrliberger-Stichs "Pfarreinsatz in Maur", diverse Broschüren und Publikationen zu den Glasfenstern