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PA 71 :: Kirchbrunnengenossenschaft Maur (Bestand)

Identifikation
SignaturPA 71
TitelKirchbrunnengenossenschaft Maur
Laufzeit1847 – 2011
VerzeichnungsstufeBestand
Kontext
Provenienz

aus dem Aktuariat der Kirchbrunnengenossenschaft sowie dem Nachlass von Jakob Vollenweider-Schumacher (1924-2022)

Geschichte der Organisation/Biographie

Die Kirchbrunnengenossenschaft Maur bildete sich am 21. August 1847 aus einem zuvor losen Zusammenschluss der Nachbarschaft des Kirchbrunnens, der für das gesamte Quartier von der Kirche Maur entlang der Strasse nach Egg den Trinkwasserbezugspunkt darstellte. Es ging zentral darum, die bestehende Brunnenordnung zu verschriftlichen und ihre Umsetzung sicherzustellen. Der dreiköpfige Vorstand bestand aus dem Brunnenmeister als Präsident und Kassier, einem Schreiber und einem Beisitzer. Diese führten als Verwaltung oft jahrelang ohne Abhaltung einer Generalversammlung das Alltagsgeschäft. Mit der Gründung einer Wasserversorgungsgenossenschaft im Jahr 1910 und der damit verbundenen Verlegung von Trinkwasserleitungen in die Häuser im Folgejahr nahm die Bedeutung des Brunnens als Wasserbezugsstelle ab - der Brunnen wurde anderen Nutzungen wie dem Tränken des Viehs oder dem Waschen von Fässern zugeführt. Der Weiterbetrieb des Brunnens erwies sich im Hitzesommer 1947 als Segen: Während die Wasserversorgung durch die Hausleitungen weitgehend zusammenbrach, sprudelte aus dem Kirchbrunnen, der andere, tiefer liegende Quellfassungen nutzte, weiter Wasser. 1960 verfolgte auch die Kirchbrunnengenossenschaft jenes Schicksal, welches andere Wassergenossenschaften in dieser Zeit ereilte, nämlich die drohende Auflösung. Doch weder die Wasserversorgungsgenossenschaft noch das Wasserwerk wollten den Brunnen weiterbetreiben und planten insbesondere den Abriss des Trogs. So entschied sich die Brunnengenossenschaft gegen die Auflösung. 1971 und 1976 wurde dem Brunnen das Trinkwasserzertifikat aberkannt, bis beide Zuleitungsröhren mit Schutzgittern versehen waren. Im Zentrum der Kirchbrunnengenossenschaft steht seit 1999 stärker der Ortsbildschutz in Form des Erhalts eines betriebsfähigen Brunnens als die Trinkwasserversorgung selbst. Dazu wurde im Jahr 2000 neben den beiden bestehenden Quellfassungen ein Anschluss ans Trinkwassernetz verwirklicht.

Ablieferung
22. Aug 2023 (durch Philip Urner, Eggstrasse, Maur)
Sachverwandte Unterlagen
Verwandte Verzeichnungseinheiten
  • PA 26 (Wasserversorgungsgenossenschaft Maur)
Verzeichnungskontrolle
Erstellt2023-08-18 13:51:18 / bzimmermann
Aktualisiert2023-08-23 14:56:46 / bzimmermann  
Permalink

Inhalt

 
Signatur Titel Datum Verzeichnungsstufe Sonstiges
PA 71/1 Grundlagen 1931 – 2009 Serie öffentlich
PA 71/2 Vorstandsunterlagen 1847 – 2011 Serie
PA 71/3 Aktivitäten, Tätigkeiten 1936 – 1963 Serie öffentlich
1 bis 3 von 3 Einträge