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PA 26 :: Wasserversorgungsgenossenschaft Maur (Bestand)

Identifikation
SignaturPA 26
TitelWasserversorgungsgenossenschaft Maur
Laufzeit1909 – 1969
VerzeichnungsstufeBestand
Umfang (Lfm)

0.6

Umfang (Beschreibung)

davon 17 Projektmappen und 0.5 lfm lose Papierunterlagen

Kontext
Provenienz

Jakob Frei sen., Maur (letzter Präsident, 1920-1994)

Geschichte der Organisation/Biographie

Zu unterscheiden sind zwei unterschiedliche Phasen von Wassergenossenschaften in Maur: 1909 wurde eine erste Genossenschaft mit den Vorständen Emil Hottinger (Präsident), Gemeindeschreiber Steiner, August Hess (Aktuar), Gotthilf Wolfer (Kassier) und Jakob Eggli (wahrscheinlich -Bachofen) gebildet, deren Aufzeichnungen jedoch bereits 1911 nach der Generalversammlung abbrechen. Irgendwann danach muss sie die Anlage an die Zivilgemeinde Maur verkauft haben. Diese Genossenschaft wurde dadurch obsolet - das ehemalige Protokollbuch wurde 7 Jahre später umgedreht und für die Kriegsverwaltung von Hafer bei Pferdeeigentümern weiterverwendet. Mit der Auflösung der Zivilgemeinden am 8. Dezember 1927 und deren Fusion zur politischen Gemeinde Maur wollte die neue Gemeinde Maur die Verantwortung für die Wasserversorgung auf die Nutzer übertragen. Sie bot daher die Anlagen zum Verkauf an, weshalb für den Kauf die zweite Wassergenossenschaft Maur gegründet werden musste. Derselbe Jakob Eggli(-Weber), der 1910 als Erbe in Nachfolge seines im gleichen Jahr verstorbenen gleichnamigen Grossvaters in den Vorstand der alten Wasserversorgungsgenossenschaft gewählt wurde, gehörte auch dem ersten Vorstand der neuen Genossenschaft an. Bereits 1942 zeichnete sich kriegsbedingt ein Stimmungsumschwung in der Verwaltung lebensnotwendiger Güter wie Wasser ab: Die Versorgung sollte der öffentlichen Kontrolle unterstehen und folglich die Aufgaben von einer staatlichen Stelle ausgeübt werden. Es dauerte aber noch fast 20 Jahre, bis in Maur konkrete Schritte für die Zusammenlegung der Wasserversorgung in der Hand der Einwohnergemeinde unternommen wurden. Bis dahin war die Geschichte geprägt von einer Wasserknappheit bereits während der Kriegsjahre bis über den Bau eines Pumpwerks hinaus (man behalf sich 1948 mit einem Anschluss ans Wassernetz von Zollikon) und daraus resultierender Aufforderungen zum Wassersparen sowie dem umstrittenen Einbau von Wasseruhren, von einer Ausdehnung des nicht kartierten Leitungsnetzes (der einzige bekannte Stand stammte von 1910) infolge des Dorfwachstums in den 1950er Jahren und daraus resultierenden Problemen im Wasserleitungsdruck und dem seit 1948 explizit geäusserten Wunsch der Gemeinde, die Anlage zurückzukaufen. An der Gemeindeversammlung im Sommer 1965 wurde nach mehrjähriger Vorarbeit beschlossen, die Wasserversorgung auf dem gesamten Gemeindegebiet von Maur zu kommunalisieren. Dadurch wurden die drei bestehenden Wassergenossenschaften überflüssig. Für insgesamt 90'000 Franken kaufte die Gemeinde die 1928 veräusserte Wasserleitungsanlage mit zusätzlichem Land bei den Reservoirs zurück. Das Liquidationsvermögen wurde an 115 Genossenschafter verteilt und die Wassergenossenschaft mit Abnahme der Schlussabrechnung am 5. Dezember 1969 im Restaurant "Freischütz" aufgelöst.

Bestandsgeschichte

Über den Verlauf der Existenz der beiden Wasserversorgungsgenossenschaften sind 13 Vorstandswahlen nachweisbar. In 60 Jahren wurden mindestens vier Präsidenten gewählt, die wahrscheinlich jeweils die Akten aufbewahrten, die v.a. durch den Aktuar und den Kassier/Verwalter produziert wurden. Als letzter Verwalter der Unterlagen vor der Übergabe an den Archivleiter Alfons Kümin vom Archiv Ortsgeschichte muss der frühere Präsident Jakob Frei angenommen werden.

Präsidenten

  • Emil Hottinger (1910-1911 nachweisbar)
  • 1928-1934: Alfred Bachofen
  • 1934-1950: Albert Schaufelberger
  • 1950-1969: Jakob Frei

Aktuare

  • August Hess (1910, wegen Krankheit abgelöst)
  • Johannes Steiner (Gemeindeschreiber, ab 1911),
  • 1928-1931: Jakob Vollenweider sen.
  • 1931-1934: Alfred Kunz (Vorstand seit 1928)
  • 1934-1937: Josef Meier
  • 1937-1944: Alfred Meier
  • 1944-1950: Jakob Frei
  • 1950-1956: Karl Schwarz
  • 1956-1969: Emil Wunderli

Kassiere

  • 1910/11: Gotthilf Wolfer
  • 1934/35: Ernst Meier
  • 1941/42: Heinrich Hoffmann (an Krankheit verstorben)
  • 1942-1945: Adolf Trachsler (Vorstand bis 1950)
  • 1945-1950: Jakob Frei (in Personalunion als Aktuar).

Weitere Vorstandsmitglieder

  • Jakob Eggli-Weber (1910/11 & 1928-1934)
  • Arthur Heiz (1928-1934)
  • Robert Egg (1931-1934)
  • Fritz Weber-Röthlin (Neuhof, 1934-1937)
  • Otto Karrer (Wirt "Freischütz", 1934-1937)
  • Gustav Merk (1937-1940)
  • Emil Rusterholz (1937-1956)
  • Heinrich Schaufelberger (1937-1940)
  • Emil Meister (1941-1950)
  • Heinrich Zollinger (1950-1956)
  • Gottlob Keller (1950-1969)
  • Jakob Vollenweider jr. (1956-1969)
  • Emil Bräker (1956-1969)
Ablieferung
ca. 1985 (Eingangsdatum unbekannt)
Inhalt und innere Ordnung
Form und Inhalt
  • 17 Projektmappen von 1940-1968
  • Mappe zum Einbauprojekt für Wasseruhren 1948
  • Belegmappe von 1928-1948
  • Korrespondenz 1934-1968
  • Jahresrechnungshefte 1928-1968
  • Protokollbücher und Protokollhefte
  • Mitgliedertätigkeiten & -verzeichnisse
  • Wasserzinsabrechnungen 1935-1948
Sachverwandte Unterlagen
Verwandte Verzeichnungseinheiten
  • Wasserversorgungsgenossenschaft Aesch (parallele Organisation, PA 24)
  • Wasserversorgungsgenossenschaft Ebmatingen (parallele Organisation, PA 25)
  • Lindenbrunnengenossenschaft (PA 29)
Verzeichnungskontrolle
Erstellt2020-02-10 14:06:35 / bzimmermann
Aktualisiert2022-05-25 17:45:24 / bzimmermann  
Permalink

Inhalt

 
Signatur Titel Datum Verzeichnungsstufe Sonstiges
1. Wasserversorgungsgenossenschaft Maur 1909 – 1917 Klasse
2. Wasserversorgungsgenossenschaft Maur 1919 – 1969 Klasse
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