enthält 4 gebundene Bücher, 2 Dossiers und 0.05 lfm Papierunterlagen

wahrscheinlich zwei Quellen: Finanzunterlagen möglicherweise von Jakob Wettstein (Kassier 1966-1996); Protokollbuch und Korrespondenz möglicherweise von Heinrich Wettstein (Aktuar 1978-2006)

Die Sennerei- und Wassergenossenschaft Uessikon wurde am 10. Februar 1867 als "Sennereigesellschaft Uessikon" in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft im Handelsregister eingetragen. Inhalte des 1. Protokolbuchs deuten darauf hin, dass diese Gesellschaft die Rechtsnachfolge einer anderen Organisation angetreten hat, deren Rechtsform jedoch nicht überliefert ist. Die Statuten wurden während der Dauer der Aktiengesellschaft zweimal geändert: Am 4. April 1882 und am 12. Oktober 1884. Eine Totalrevision der Statuten fand 1903 mit der Auflösung der AG und Umwandlung in eine Genossenschaft unter dem zuletzt gültigen Namen statt. 1914 trat die Sennerei- und Wasserversorgungsgenossenschaft dem Verband Nordostschweizerischer Käserei- und Milchgenossenschaften in Winterthur bei. Für den Beitritt musste das bereits vorhandene Milchhäuschen an der Rellikonstrasse zur Käserei umgebaut werden. Zeitgleich betrieb die Genossenschaft die Wasserleitungen innerhalb des Weilers Uessikon - sie war somit auch für das Brunnenwesen verantwortlich. Wegen der nur mangelhaften Überschneidung der beiden Hauptaufgaben wurde mehrfach angeregt, die Aufgaben in zwei unterschiedliche Genossenschaften aufzuteilen. Dafür fehlten aber die finanziellen Möglichkeiten, weshalb auch immer wieder versucht wurde, die Genossenschaft zwecks Steuerreduktion aus dem Handelsregister zu löschen: 1931 kam man wahrscheinlich wegen der Genossenschaft in Aesch, die sich 1930 umwandelte, auf die Idee zur Austragung aus dem Handelsregister - man wollte sich aber nicht auflösen. Das Problem der Wasserversorgungsaufgabe löste sich 1965, als die Wasserleitungen im Gemeindewasserwerk durch Rückkauf in öffentliches Eigentum überführt wurden. Trotz der einsetzenden Hausabholung der Milch überlebte die Genossenschaft noch die Jahrtausendwende, löste sich aber nach dem Tod der letzten Betreiberin des Milchhäuschens 2002 im Verlauf weniger Jahre auf: Anfang 2005 gehörten der Genossenschaft noch sechs Mitglieder an, was eigentlich rechtlich nicht mehr genügte, um eine Genossenschaft zu bilden - das Obligationenrecht verlangt sieben Mitglieder. Als zur Generalversammlung 2005 durch den Rückzug dreier Genossenschafter aus der Milchproduktion die Mitgliederzahl halbiert wurde und der Vorstand gerade noch bestellt werden konnte, wurde eine Umwandlung der Rechtsform ins Auge gefasst. Hier bricht der Bestand ab. Die Genossenschaft existiert inzwischen nicht mehr.

Im Bestand finden sich Unterlagen des Präsidenten, des Aktuars und des Kassiers. Die Verwaltung lässt sich teilweise bis in die Anfangsjahre rekonstruieren. Offenbar war der Steindrüsen-Eigentümer Bachofen von 1867 bis 1891 und nochmals 1897 bis zur Auflösung der AG 1903 Vorsitzender des Verwaltungsrats und somit Präsident. Der als "Verwalter" bezeichnete Kassier war von 1868 bis 1878 der spätere Aktuar Heinrich Zollinger - letzteres Amt übte er von 1888 bis 1891 aus. Insgesamt sind 9 Präsidenten, 22 Aktuare und 19 Kassiere aus den Unterlagen ermittelbar. Gemäss Statuten waren Präsident und "Verwalter" Wahlämter, was ihre Rolle gegenüber dem Aktuar aufwertete. Dadurch sind auch drei Aktuare zu finden, die sich später auf dieses Amt wählen liessen: Tobias Wolfer (Aktuar 1891-1897, Kassier 1906-1916), Jakob Vontobel (Aktuar 1897-1903, Kassier 1903-1906) und Max Bodmer (Aktuar 1906-1909, Kassier 1918-1938). Zwei Kassiere gingen den umgekehrten Weg: erwähnter Heinrich Zollinger und Albert Muschg (Kassier 1916-1918, Aktuar 1938-1941). Jeweils ein Aktuar und ein Kassier liessen sich für das Präsidentenamt aufstellen und wurden auch gewählt: Gottlieb Fehr (Aktuar 1928-1938, Präsident 1938-1949) und Eugen Bachofen (Kassier 1957-1966, Präsident 1966-1974). Für den Erhalt der Unterlagen scheint jedoch der Posten des Aktuars wichtig gewesen zu sein: Jahresrechnungen sind nur von jenen Kassieren zu finden, die zuvor auch als Aktuar tätig waren. Die Protokolle waren von Amtes wegen immer in Besitz des Aktuars. Es waren zwar immer drei Sätze von Unterlagen vorhanden, die einzeln an Nachfolger übergeben wurden: Die vorhandenen Präsidentenakten sind aber sehr dünn, weshalb die vorhandenen Unterlagen kaum aus dessen Händen stammen können. Aktuars- und Kassierunterlagen sind im Vergleich dazu gut abgedeckt.

• Protokollbücher von 1867 bis und mit 2006 (stellten nie auf Computer um)
• Jahresabrechnungen von 1868-1875, 1891-1922 und 1939-1945
• Kassenbücher von 1890-1952 sowie 1955-1973
• Korrespondenz von 1936-1997

• Milchgenossenschaft Maur (PA 10)
• Milchgenossenschaft Ebmatingen (PA 17)
• Milchgenossenschaft Aesch-Scheuren (PA 18)
• Fotografien z.B. zum Jubiläum 1992 in der Museumsdatenbank erfasst