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PK 3/5 :: Heerführer: König Ludwig III. von Bayern (Einzelstück)

Identifikation
SignaturPK 3/5
Altsignatur

AO-PK-00000208

TitelHeerführer: König Ludwig III. von Bayern
Laufzeit
ca. 1914
VerzeichnungsstufeEinzelstück
Bilder
Inhalt und innere Ordnung
Form und Inhalt

Viertelbrustbild von König Ludwig III. von Bayern in Militäruniform mit einfachem Eisernem Kreuz I. Klasse an der Brusttasche (Auszeichnung von Amtes wegen).

Zugangs- und Benutzungsbestimmungen
Physische Beschaffenheit und technische Anforderungen

9 x 14 cm

Anmerkungen
Allgemeine Anmerkungen

Ludwig III. hatte nach dem Tod seines Vaters Luitpold 1912 die Prinzregentschaft über den amtsunfähigen König Otto (er war schon drei Jahre vor dem Tod seines Bruders Ludwig II. geistig erkrankt und entmündigt worden) übernommen, der 1916 verstarb. 1913 stürzte er König Otto auf der Basis eines eben verabschiedeten Verfassungszusatzes und übernahm selbst den Thron - Ludwig III. war hinter seinem kinderlosen Cousin Otto und dem vorverstorbenen Luitpold 3. Thronfolger des kinderlosen Ludwig II. Als König von Bayern hatte er wenig Einfluss auf die Entscheidungen in der Armee, die auf Reichsebene getroffen wurden - er hatte aber seine Armee zur Verfügung zu stellen. Sogar sein Sohn und Thronfolger Rupprecht hatte als Generaloberst der 6. Armee mehr militärischen Einfluss als der König selbst, der seit einer Verwundung in der Schlacht von Helmstedt 1866 im Alter von 21 Jahren als Armeekritiker galt. Einer „seiner“ Soldaten war ein aus Österreich stammender Meldeläufer namens Adolf Hitler, der später von sich behauptete, vom König selbst zur bayrischen Armee zugelassen worden zu sein (eine Behauptung, die als widerlegt gilt, zumal er sie in seiner berüchtigten Hetzschrift „Mein Kampf“ äusserte und es keinerlei Beweise für die Richtigkeit der Aussage gibt). Am 7. November 1918 ging er nach einer Erzählung durch den Englischen Garten in München, als ihm ein Bürger mitteilte „Majestät, gengen’s heim! Revolution is’!“ Noch in der gleichen Nacht verliess er die Stadt, bevor am nächsten Morgen der „Volksstaat Bayern“ ausgerufen wurde. Ludwigs Amtszeit hatte seit seinem Eid als König genau fünf Jahre gedauert. Als auch das Kaiserreich zusammenbrach, entliess Ludwig alle Staatsdiener durch die sog. Anifer Erklärung aus dem Treueeid ihm gegenüber, während der neue Ministerpräsident Kurt Eisner dies der Öffentlichkeit als Rücktritt verkaufte. Weniger als drei Jahre später starb Ludwig im ungarischen Exil, wohin er nach der Ermordung Eisners aus Angst vor einem Rachemord linker Revolutionäre geflohen war: Nach Eisners Tod brach in München eine vierwöchige Anarchiephase während der "Räterepublik" aus. Kronprinz Rupprecht blieb bis zu seinem eigenen Tod 1955 Thronprätendent für den bayrischen Thron und Oberhaupt des Hauses Wittelsbach. Er unternahm jedoch nie einen gewaltsamen Versuch, das Königreich Bayern wieder aufleben zu lassen. Seine Nachfolger, die Herzöge von Bayern, haben bis heute nicht offiziell auf den bayrischen Thron verzichtet.

Verzeichnungskontrolle
Erstellt2022-03-15 16:34:13 / bzimmermann
Aktualisiert2022-05-13 06:52:45 / bzimmermann  
2022-03-28 13:01:50 / bzimmermann
2022-03-15 16:39:20 / bzimmermann
Permalink