Identification | |
Reference Code | PK 3/4 |
Old Reference Code | AO-PK-00000207 |
Title | Heerführer: Kaiser Wilhelm II |
Creation | ca. 1914 |
Level of Description | Item |
Images |
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Content and Structure Area | |
Scope and content | Brustbild von Wilhelm II. mit Pickelhaube und Fellkragenmantel sowie den Orden „Grosskreuz des Eisernen Kreuzes“ (am Jackenverschluss) und einem nicht identifizierten Orden ähnlich dem Verdienstorden der preussischen Krone. In dieser Aufmachung trat er häufig während des 1. Weltkriegs auf. |
Conditions of Access and Use | |
Physical characteristics and technical requirements | 9 x 14 cm |
Notes | |
General Note | Wilhelm II. (1859-1941) bestieg 1888 im sog. Dreikaiserjahr nach den Todesfällen seines Grossvaters Wilhelm I. und Vaters Friedrich III. den deutschen Kaiserthron. Seine Aussenpolitik war vom Wahn geprägt, seine Cousins in England und Russland in Weltgeltung übertreffen zu müssen. Man sieht heute psychologische Gründe als Ursache für sein Verhalten: Infolge einer Verkürzung seines linken Armes war er schweren Misshandlungen ausgesetzt gewesen, die seine Mutter Victoria durch Missachtung verschlimmerte. Daher flüchtete sich Wilhelm in ein Gegenverhalten, das seinen Ausdruck in extremer Anlehnung an sog. „Deutsche Tugenden“ fand, insbesondere einer Armeebesessenheit. Als Feldherr hatte Wilhelm im Gegensatz zu seinem Vater keine Bedeutung: Im 1. Weltkrieg durfte er bestenfalls Orden verteilen, Befehlsgewalt über seine Generäle besass er faktisch keine (sie setzten ihn häufig vor vollendete Tatsachen, die er nur noch abzuzeichnen hatte). Sich selbst sah er entsprechend seiner Verfassungsrolle als „Oberster Kriegsherr“, hatte aber von Kriegsführung keine Ahnung - seine Befehle handelten z.T. einer fachorientierten Strategie zuwider - und wurde deshalb vom Generalstab (besonders der 3. OHL unter Hindenburg und Ludendorff) auch ignoriert. Nach seiner Absetzung als Kaiser floh er in die Niederlande, wo er bis zu seinem Tod unter dem Schutz des Königshauses und dessen Regierung stand, das die geforderte Auslieferung an die Entente verhinderte (die Niederlande hatten als neutraler Staat im 1. Weltkrieg den Versailler Vertrag nie unterschrieben, weshalb keine Verpflichtung dazu bestand). Wilhelm wünschte nie wieder nach Deutschland zurückzukehren, solange die Monarchie nicht wieder eingesetzt sei, weshalb er heute in einem Mausoleum auf dem Gelände von Huis Doorn begraben liegt. Zu seinem Begräbnis erschienen vor allem ehemalige Generäle mit Dienstzeiten unter dem Kaiser. Hitler schickte seinen Verwalter in den Niederlanden, Arthur Seyss-Inquart, nachdem der Versuch einer Vereinnahmung des Kaisers im Rahmen eines Staatsbegräbnisses in Berlin am Widerstand der Angehörigen gescheitert war. |
Description Control | |
Created | 2022-03-15 16:34:13 / bzimmermann |
Updated | 2022-05-13 06:52:45 / bzimmermann 2022-03-15 16:37:57 / bzimmermann |
Permalink | https://museenmaur.anton.ch/objects/3537 |