aufgeteilt in 6 gebundene Bücher und 0.8 lfm Papierunterlagen in 6 Bundesordnern, 4 Kartonschachteln und 4 Archivschachteln

Musikgesellschaft Maur, übergeben von Präsidenten & Aktuaren

Die Musikgesellschaft wurde Ende 1907 auf Initiative einer Kommission bestehend aus Präsident Eduard Weber, Aktuar J. Gubler und Kassier Albert Kunz gegründet. Wegen der Aktivdienstzeit wurde der Betrieb für die Dauer des 1. Weltkriegs von 1914 bis 1919 eingestellt. Nach der Wiedereröffnung des Probenbetriebs stellte sich heraus, dass der Verein auseinanderdriftete: Bei den Aktivmitgliedern wie auch bei den Vorstandsmitgliedern wurde Disziplinlosigkeit bemängelt. Der Probenbesuch war schlecht und im Vorstand wechselten die Mitglieder trotz Wahl auf drei Jahre manchmal bereits innerhalb eines halben Jahres nach der Generalversammlung. Mehrfach stand der Verein in den 1920er und 1930er Jahren vor der Auflösung - der konkreteste Versuch datiert auf 1938. Auch im 2. Weltkrieg stellte der Verein wegen Aktivdienstabwesenheiten den Probenbetrieb zeitweise ein. Trotzdem schaffte man es am 8. Mai 1945, aus Anlass des Waffenstillstands auf dem Dorfplatz ein kurzfristig angesetztes Platzkonzert durchzuführen - die Wehrmacht hatte erst am Tag zuvor vor den Alliierten offiziell kapituliert, nachdem sich die deutsche Niederlage seit der Ardennenoffensive im Winter abgezeichnet hatte und mit Hitlers Tod eine Woche vor der Kapitulation das Haupthindernis aus dem Weg geräumt war. In der Folge schien sich der Verein zu konsolidieren. Zwar werden in den Protokollen immer wieder Streitlust und persönliche Animositäten der Mitglieder beklagt, aber gegen Aussen wie gegen Innen stabilisierte sich der Verein: Man trat optisch einheitlicher auf (1947 wurden die ersten eigenen Uniformen, 1948 auch eine Fahne angeschafft) und die Vorstandsmitglieder übten ihre Posten über mehrere Jahre aus. Wegen der stetigen Abnahme von Holzbläsern entschied sich der Verein 2007 zu seinem 100-jährigen Bestehen zu einer Umbenennung. Er heisst seit 2008 "Brass Band Maur", der Name ist seit dem 31. März 2011 offiziell.

Präsidenten

• 1907-1909/1911-1920/1926-1930/1941-42: Eduard Weber
• 1909-1911: Heinrich Illi
• 1920-1922: Adolf Fischer
• 1922-1924: Emil Hottinger
• 1924/25: Hermann Heimberger
• 1925/26: Emil Rusterholz
• 1926: Julius Gubler
• 1930-1937: Eugen Lopp
• 1937/38: Johann Truninger
• 1938-1941/1942-1945: Ernst Fahrni
• 1945-1947: Walter Maring
• 1947-1951: Peter Halm
• 1951-1952/1954-1955/1956-1960: Hans Vollenweider
• 1952-1954: Julius Puricelli
• 1955/56: Werner Meier
• 1960-1969/1995-1999: Walter Fischer-Fürst
• 1969-1979: Kurt Heiz
• 1979-1985: August Schirl
• 1985-1995: Hansruedi Bachofen
• 1999-: Bruno Puricelli
• aktuell: Urs Bräker

Für die Verwaltung der Vereinsakten war der Aktuar verantwortlich. Wiederholt ist in den Protokollen vermerkt, dass wegen Fehlens des Aktuars das vorherige Protokoll nicht verlesen und folglich nicht abgenommen werden konnte. Nach den Statuten oblag ihm auch die Mitgliederverwaltung und die Korrespondenz. Der damit verbundene Arbeitsaufwand war unbeliebt, weshalb der Posten die kürzeste durchschnittliche Amtszeit wie auch Amtsinhaber aufweist. Es sind zumeist entweder Mitglieder im beruflichen Gesellenstand bzw. Junggesellen oder Pensionäre. Von 1907 bis zum Abbruch der Unterlagen 1984 sind 27 Amtsübergaben festzustellen. Gleichzeitig ist in den Akten wiederholt festgehalten, dass der Aktuar wegen der Rekrutenschule fehle oder wegen auswärtiger beruflicher Verpflichtungen abgelöst werden müsse. So war der Posten des Aktuars jener mit der höchsten Fluktuation. Die vorliegenden Akten bilden jedoch vorwiegend die Tätigkeit des Präsidenten ab.

Führungsakten/Vorstandsakten v.a. des Präsidenten

• Protokollbücher von 1907-1950 und Protokolle in nachgebundener Form 1951-1999
• Korrespondenz
• Belege
• Dokumentationen von Vereinsanlässen wie dem Musikfest 1957, den Abendunterhaltungen von 1967 bis 1977, der Fahnenweihe von 1967, der Uniformweihe von 1971, dem Musikfest 1982 und einer Veteranentagung ebenfalls 1982
• Vorstandsakten (wahrscheinlich aus Präsidentenhand) mit Vorstandsprotokollen, Briefen, Kopien und Originalen von Zeitungsausschnitten, Jahresberichte

Zusatzakten des Archivs Ortsgeschichte

Alfons Kümin erstellte in seiner Zeit als Archivar eine Chronik, die bis 2011 aktualisiert ist, und eine Liste der Mitgliederfluktuation, welche bis 1982 aktuell ist. Zusätzlich duplizierte er Unterlagen durch Fotokopieren: Dies betrifft v.a. die Protokollbücher sowie Werbematerial.

Fotografien in der Museumsdatenbank erfasst