Die Anfänge sind nicht überliefert.

umfasst 4 gebundene Bücher und 0.7 lfm Papierunterlagen

Beat Trüb, Stuhlen, Maur (Liquidator und letzter Kassier)

In den Protokollen lässt sich eine Vorgeschichte zur Milchproduzentengenossenschaft Maur ermitteln: Sie feierte 1966 ihr 75-jähriges Bestehen (das 50-Jährige war 1941 wegen des Krieges ausgefallen), was auf eine Gründung im Jahr 1891 schliessen lässt. Als Mitglied des 1905 gegründeten Nordostschweizerischen Milchverbandes mit Sitz in Winterthur ist sie ab 1909 unter dem Namen "Sennereigenossenschaft Maur" zu finden. 1913 erfolgte eine Neugründung und Umbenennung als "Milchproduzentengenossenschaft Maur" statt. Durch das Fehlen der frühen Protokolle bis 1936 sind die ersten Jahrzehnte der Genossenschaft nicht dokumentiert. Danach lassen sich bis 1968 Versammlungen sowohl der Genossenschafter wie auch des Vorstandes ermitteln. Die Vorstandsprotokolle brechen 1968 während der Amtszeit von Ernst Rieder als Aktuar ab. Ständige Themen in diesen Unterlagen sind der Kontakt mit dem Verband, die schweizerische Landwirtschaftspolitik (namentlich Milchabsatz, Milchschwemme ab 1950 und Kontingentierung ab 1977) sowie lokale Probleme im Umgang mit der Hygiene und Qualität. Auch sind zeitlich begrenzte Probleme behandelt: In den 1960er Jahren kam das Problem mit der Milchhütte auf, in den 1970er Jahren die Umstellung des Zahltags und in den 1980er Jahren die Überlegungen zur Einführung der Hofabholung, die sich bis ans Ende der Genossenschaft nachweisen lassen. 1999 wurde letztlich die Milchhütte aufgehoben und die Hofabholung durch die AZM (Aargauer Zentralmolkerei, später in Emmi aufgegangen) durchgesetzt, was letztlich im Folgejahr zum Auflösungsbeschluss und 2001 zur Liquidation führte. Die Milchproduzentengenossenschaft hatte eine vergleichsweise stabile Verwaltung, da die Amtsinhaber der drei Hauptposten selten änderten. In den Protokollen sind von 1936 bis zum Auflösungsbeschluss 2001 8 Präsidenten, 5 Aktuare und 4 Kassiere feststellbar.

Präsidenten

• 1928-1952: Gustav Merk
• 1952-1954: Willi Oetiker (Tod nach langer Krankheit)
• 1954-1960: Fritz Senn
• 1960-1968: Heinrich Zollinger
• 1968/69: Paul Oetiker
• 1969-1974: Rudolf Jordi
• 1974-1992: Hans Bräker
• 1992-2001: Matthias Morf

Aktuare

• 1924-1928: Gustav Merk
• 1928-1936: Ernst Ramseyer
• 1936-1952: Ernst Meier
• 1952-1969: Ernst Rieder
• 1969-1992: Adolf Trachsler
• 1992-2001: Titus Walser

Kassiere

• 1934-1952: Fritz Senn
• 1952-1973: Gottlob Keller
• 1973-1992: Ernst Morf
• 1992-2001: Beat Trüb, ersetzte den gesamten Vorstand als Liquidator von seiner Ernennung 2001 bis zur Abwicklung 2005.

Es sind drei unterschiedliche Sätze von Akten zu unterscheiden: Präsident, Aktuar und Kassier führten ihre eigenen Bereiche und hielten diese bis zur Auflösung der Genossenschaft getrennt. Sie wurden gemäss Protokollen jeweils vom Amtsvorgänger dem Nachfolger im Rahmen der konstituierenden Sitzung übergeben. Aus der Amtszeit von Beat Trüb sind auch die gesamten Kassierakten vorhanden, von Ernst Morf teilweise. Überliefert im Bestand sind nur die Unterlagen aus Aktuarsbeständen sowie des letzten Kassiers - jene des Präsidenten wurden offenbar nie abgeliefert.

Die Unterlagen umfassen vor allem die Akten des Kassiers. Die enthaltenen Protokollbücher sind die einzigen Unterlagen, die direkt aus dem Vorstand stammen. Ansonsten sind vorhanden:

• Einige Statuten, u.a. von 1941
• Protokollbücher von 1936-2001
• Vorstandsprotokollbuch von 1982 bis 2001
• Kassenbuch mit den Jahresabrechnungen von 1973 bis 1993
• 7 Ordner Belege aus der Amtszeit von Beat Trüb
• 1 Schachtel Belege aus der Amtszeit von Ernst Morf
• Milchlieferungsbuch von 1986 bis 2003

• Wasserversorgungsgenossenschaft Maur (PA 24: häufig im Streit als Wasserlieferant)
• Landwirtschaftliche Genossenschaft (PA 27: lange Zeit Konkurrenz)
• Bauern- Gewerbe- & Bürgerpartei/Schweizerische Volkspartei Ortssektion Maur (PA 41: Politischer Interessenvertreter der Genossenschaft, erhielt von der Genossenschaft einen jährlichen Beitrag)
• Zürcherische Schlachtviehabsatz-Genossenschaft Sektion Maur (PA 64: wer Vieh besass, war fast immer Genossenschafter in beiden Organisationen)